__ neophyten

 





 

PROGRAMM


UMS'nJIP & Luis Tabuenca
neophyten

Liederzyklus
für Stimme, Blockflöten, Perkussion
und Live-Elektronik (Audio & Video), 2023
Text nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus von Rolf Hermann
aus dem Gedichtband „In der Nahaufnahme verwildern wir“

Dauer: ca. 80m






IDEE



Am Ende bleibt die Natur und das, was wir vielleicht als die Ekstase der Wörter bezeichnen können – die Dichtung.

Rolf Hermann


Rolf Hermanns neophyten ist ein 24teiliger Gedichtzyklus aus dem Gedichtband „In der Nahaufnahme verwildern wir“ (2021). Dieser lehnt sich strukturell an Rainer Maria Rilkes Gedichtzyklus "Les Roses" an. Neophyten sind Pflanzen, die sich in Gebieten ansiedeln, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Für Rolf Hermann sind sie eine Erscheinung der globalisierten Welt und der Klimaveränderung in einem. Pflanzen werden – absichtlich oder versehentlich – auf Tankern oder Lastwagen von einem Kontinent zum anderen, von einem Land zum anderen transportiert. Und weil sich das Klima erwärmt, wandern sie oft weiter, von Süden in Richtung Norden, und verändern so die jeweilige Vegetation. In gewisser Weise sind die Neophyten für mich also Chiffren für das Anthropozän, für ein vom Menschen verursachtes biologisches Phänomen, das sich weitgehend verselbstständigt hat.


Wie bei einer Versuchsanordnung wird das (französische) Textmaterial zunächst einmal gesichtet und vorgängig ins Deutsche «übersetzt». Die Überführung geschieht maschinell, mittels eines internetbasierten Translators, und zwar über verschiedene Stationen: Durchlaufen werden dabei jene Sprachen, mit denen Rilke auf seinen Reisen in Berührung gekommen ist, also, neben dem Französischen und in alphabetischer Reihenfolge, das Arabische, Dänische, Italienische, Polnische, Russische, Schwedische, Spanische und Tschechische. Diese Reise durch die Idiome endet im Deutschen und folgt den engen Vorgaben der datenbankgestützten Übersetzungsmaschine, die sich bei der Auswahl zwar auf statistische Wahrscheinlichkeiten abstützt, aber dadurch den lyrischen Kontext so gut wie ausschliesst. Am Zielpunkt wartet ein Text als Resultat eines Spiels der Zufälle. Die Verfremdung schafft Distanz wie auch die Freiheit, sich dieser Lieferung der Stillen Post mit sprachspielerischen Methoden anzunehmen oder, der Intuition folgend, bestimmte Zeilen oder Wortgruppen auszuwählen, assoziative Bezüge herzustellen und der Eigendynamik der lyrischen Reflexion und Textarbeit ihren Lauf zu lassen. Die Würfel sind geworfen. (...) Mit der aleatorischen formalen und sprachlichen Öffnung dehnt sich auch das Spielfeld aus. (...) Steht im Zyklus Les Roses die Rose «als glückliches Ergebnis unserer bewussten Züchtung (...) für eine durch Kunst geadelte Natur und damit für die Kultur schaffende Leistung des Menschen überhaupt», geht Rolf Hermann in den als Akrosticha gesetzten neophyten der Frage nach, inwiefern und wie sich die unbändige und invasive Kraft von Natur und auch Poesie in Welt und Mensch festzusetzen vermag. In armenische brombeere heisst es: «ein wort ist ein weiter sprung/ beinah bodenlos aus mir heraus (...)/ein andermal gar da bin ich/ eine schwarzpulverseele die eine/reihe von effekten zu/einer zündschnur eint». (...) Das Spiel mit Verfremdung, Recherche und Intuition erweist sich als eines des Pendelns zwischen Nähe und Distanz. Dabei zeigt sich, dass wie bei bildgebenden Verfahren im Generellen auch bei der Textarbeit ein besonders starkes Zoomen auf den Gegenstand nicht zwingend zu mehr Nähe führt, sondern geradezu eine grösstmögliche Distanz generiert. Aber genau die durch mikroskopische Verpixelung entstandene Distanz ist der Katalysator für Kreativität und Kreation. «in der nahaufnahme verwildern wir» – dass diese Nähe auch wilde Kräfte freisetzt, die sich über ein Geflecht von Rhizomen rasend schnell verbreiten, beschreibt nicht nur das Gedicht asiatischer staudenknöterich aus dem Zyklus neophyten, nein, jene Freisetzung, wie sie wohl nur von Lyrik «eingefangen» werden kann, ist ein Grundmuster, das im vorliegenden Band als Ganzem eingeschrieben ist. Gedichte als Wagnis – diesem hat sich Rolf Hermann erneut gestellt.

Alejandro Hagen, aus: Nahaufnahmen, in: Rolf Hermann, "In der Nahaufnahme verwildern wir", p. 166-170






Eine musikalische Interpretation einer literarischen Anverwandlung Rilke ́scher Gedichte

UMS'nJIP


UMS'nJIP's neophyten ist ein Liederzyklus für Stimme, Blockflöten, Perkussion und Elektronik (Audio & Video), der zusammen mit dem spanischen Perkussionisten und Komponisten Luis Tabuenca (Barcelona) auf Anregung von Rolf Hermann, einem langjährigen künstlerischen Weggefährten von UMS'nJIP, entstanden ist. Das Werk ist abendfüllend und sowohl als Ganzes wie auch in Teilen aufführbar: konzertant, performativ und/oder als Teil einer Lesung.



Die Komposition

Wild wuchernd, geradezu vegetativ berauschend springt uns Rolf Hermanns Zyklus neophyten an, mit dem er auf Rilkes "Les Roses" antwortet - urtümlich, kraftvoll, zäh und rätselhaft. Oder um Beat Mazenauer zu zitieren: Die Sprache (...) beginnt zu verwildern, sie samt Silben ab und formt sie zu neuen Worten, findet sich zu Bildern, die neophyt und ungewohnt, vital und frisch sind. Die Nahaufnahme, der konzentrierte Blick stellt auf die glatte Oberfläche scharf und nimmt so erst deren raue Struktur wahr.

Wovor stehen wir? Einerseits ist das Textmaterial durch verstörend unlyrische Verfahren eingedampft und durch strenge formale Spielregeln gebunden, gleichzeitig rankt sich die Sprache der Gedichte ungestört um diese Gitter, wuchert diese zu und breitet sich schier ungebremst in unbekannte und merkwürdige metaphorische Gefilde aus.

Darauf antworten wir einerseits mit drei archaischen Instrumenten: Stimme, Flöte und Perkussion, ferner - als bewusstem Gegenpol - mit Elektronik - und zu guter Letzt mit einem zwischen Komposition und Improvisation angesiedelten Verfahren: Die Gedichte werden analysiert - auf ihren Klang und Rhythmus, auf intertextuelle Bezüge, auf ihre Hybris zwischen biologischem Beschrieb und dichterischer Anverwandlung.

Heraus kommt eine zeitlich und in klaren Abschnitten strukturierte knapp 90minütige dramaturgische Grossform, in welcher sich die gesprochene Sprache sinnlich, situativ und ausgesprochen sensibel/fragil aus instrumentalen Klangfeldern heraus, aus einer Ursuppe sozusagen, Schicht um Schicht schält, um sich in einen virtuellen - klanglich gesprochen: in einen voraufgenommenen Raum - einem bedruckten Blatt gleich, zu begeben.

So wie Rolf Hermanns Wunsch: „die Sinnlichkeit und die Verletzlichkeit der Welt in Worten erfahrbar zu machen“ gesellt sich zu ihm der unsrige, dieselbe Sinnlichkeit und Verletzlichkeit nun auch in Klängen erfahrbar zu machen.



neophyten

armenische brombeere - rubus armeniacus
asiatischer staudenknöterich - reynoutria japonica
blauglockenbaum - paulownia tomentosa
brasilianisches tausendblatt - myriophyllum aquaticum
drüsiges springkraut - impatiens glandulifera
einjähriges berufkraut - erigeron annuus
essigbaum - rhus typhina
falsche akazie - robinia pseudoacacia

gewöhnliche jungfernrebe - parthenocissus inserta
götterbaum - ailanthus altissima
grossblütiges heusenkraut - ludwigia grandiflora
henrys geissblatt - lonicera henryi
herbst-traubenkirsche - prunus serotina
himalaja-knöterich - polygonum polystachyum
jakobs-kreuzkraut - senecio jacobaea

kanadische wasserpest - elodea canadensis
kirschlorbeer - prunus laurocerasus
riesen-bärenklau - heracleum mantegazzianum
schmalblättriges kreuzkraut - senecio inaequidens
schmetterlingsstrauch - buddleja davidii
spätblühende goldrute - solidago gigantea

syrische seidenpflanze - asclepias syriaca
traubenkraut - ambrosia artemisiifolia
verlotschter beifuss - artemisia verlotiorum











At the end, nature remains and what we might refer to as the ecstasy of words – poetry.

Rolf Hermann

"Neophytes" is a 24-part cycle of poems from the poetry collection "In der Nahaufnahme verwildern wir" (2021) by Rolf Hermann, which is structurally based on Rainer Maria Rilke's cycle of poems "Les Roses." Neophytes are plants that settle in areas where they were not native before. For Rolf Hermann, they represent a manifestation of the globalized world and climate change combined. Plants are intentionally or accidentally transported on tankers or trucks from one continent to another, from one country to another. And as the climate warms, they often migrate further, from south to north, thereby altering the respective vegetation. In a way, Neophytes are thus symbols of the Anthropocene, a biologically induced phenomenon by humans that has largely become self-sustaining.

Similar to an experimental setup, the textual material is first examined and "translated" into German. The translation is done mechanically, using an internet-based translator, through various stages: the languages that Rilke came into contact with during his travels are included, which, in alphabetical order, besides French, are Arabic, Danish, Italian, Polish, Russian, Swedish, Spanish, and Czech. This journey through idioms ends in German and follows the strict guidelines of the database-supported translation machine, which relies on statistical probabilities for selection but largely excludes the lyrical context. At the endpoint, a text awaits as the result of a game of chance. The alienation creates distance as well as the freedom to approach this delivery of "Chinese whispers" using playful linguistic methods, or, following intuition, to select certain lines or word groups, establish associative references, and let the autonomous dynamics of lyrical reflection and text work take their course. The dice are cast. [...] With the aleatory formal and linguistic opening, the playing field also expands. [...] While in the cycle "Les Roses," the rose "as the happy result of our conscious cultivation [...] represents a nature ennobled by art and thus the culture-creating achievement of humanity as a whole," Rolf Hermann, in the neophytes set as acrostics, explores the extent to which the uncontrollable and invasive power of nature and poetry can establish itself in the world and in humans. In "Armenian Blackberry," it says: "a word is a wide leap / almost bottomless from me (...)/ at other times even there I am / a black powder soul that a / row of effects into / a fuse brings together." [...] The play with alienation, research, and intuition reveals itself as one of oscillating between proximity and distance. It becomes clear that, as with imaging techniques in general, zooming in on the object does not necessarily lead to more proximity, but rather generates the maximum distance. However, the distance created by microscopic pixelation is the catalyst for creativity and creation. "In der Nahaufnahme verwildern wir" (In close-up, we become wild) – that this proximity also unleashes wild forces that spread rapidly through a network of rhizomes, as captured only by poetry, describes not only the poem "Asian Knotweed" from the neophytes cycle but also a fundamental pattern inscribed in this volume as a whole. Poems as an endeavor – this is a challenge that Rolf Hermann has once again faced. Alejandro Hagen, excerpt from "Nahaufnahmen" (Close-ups), in: Rolf Hermann, "In der Nahaufnahme verwildern wir," p. 166-170

A musical interpretation of a literary adaptation of Rilke's poems. "Neophytes" is a song cycle for voice, recorders, percussion, and electronics (audio & video) by UMS n JIP and Luis Tabuenca, created in collaboration with the author Rolf Hermann. Hermann has been a long-time artistic companion of UMS n JIP and inspired the composition. The work is full-length and can be performed as a whole or in parts: in concert, performance, and/or as part of a reading.

The composition. Wildly overgrowing, almost vegetatively intoxicating, the cycle "neophytes" confronts us, with Rolf Hermann responding to Rilke's "Roses" - vital, tough, powerful, enigmatic, and primordial. Or to quote Beat Mazenauer: The language (...) begins to grow wild, shedding syllables and forming them into new words, finding itself in images that are neophyte and unfamiliar, vital and fresh. The close-up, the concentrated gaze, sharpens the smooth surface and only then perceives its rough structure. What do we stand before? On the one hand, the textual material is condensed through disturbingly unlyrical processes and bound by strict formal rules, while on the other hand, the language of the poems coils undisturbed around the grid, growing around it and spreading almost unbridled into unknown and strange metaphorical fields. In response (UMS'nJIP & Luis Tabuenca), we use three archaic instruments: voice, flute, and percussion, but also - as a deliberate counterpoint - electronics - and a method situated between composition and improvisation. The poems are analyzed for their sound and rhythm, intertextual references, and their hubris between biological description and poetic adaptation. The result is an 80-minute structured dramaturgical opus, in which the language, sensual, situational, and exceedingly sensitive and fragile, emerges like a golem layer by layer from instrumental sound fields, like a primordial soup, to enter a virtual, that is, anticipated space - much like a printed page. Just as Rolf Hermann's desire to "make the sensuality and vulnerability of the world perceptible in words" accompanies him, we join him in making the same sensuality and vulnerability perceptible in sounds.











BIOGRAPHIEN





Rolf Hermann by Dirk Skiba

Rolf Hermann. Geboren 1973 in Leuk, Kanton Wallis, lebt als freier Schriftsteller in Biel/Bienne. Er schreibt Prosa, Lyrik, Hörspiele, Spoken-Word- und Theatertexte. Das Studium der Anglistik und Germanistik in Fribourg und Iowa, USA, verdiente er sich als Schafhirt im Simplongebiet. Neben Einzellesungen aus seinen Büchern tritt Hermann mit zwei weiteren Projekten auf: der Mundart-Combo Die Gebirgspoeten und der Spoken-Rock-Formation Trio Chäslädeli. Sein Schaffen wurde verschiedentlich ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kulturpreis der Stadt Biel (2017) und dem Literaturpreis des Kantons Bern für den Erzählband Flüchtiges Zuhause (2019). Zahlreiche Auftritte in der Schweiz und darüber hinaus: Buchmesse Leipzig, Book Fair Vilnius (Lettland), Poetry Days der University of Southern Indiana in Evansville (USA), European Poetry Festival London, Meridian Czernowitz (Ukraine), Hausacher Leselenz (D), Literaturfestival „Erzählzeit ohne Grenzen“ in Singen (D), Literaturhaus Stuttgart, w.orte Lyrikfestival Innsbruck (Ö), Innsbrucker Prosafestival (Ö), Literaturhaus Niederösterreich, Literaturgesellschaft Wien, Internationales Literaturfestival Leukerbad, Solothurner Literaturtage, Literarischer Herbst Gstaad, lauschig Winterthur, Salon du Livre Genf, Aprillen Bern, Literaturfest Bern, Internationales Lyrikfestival Basel, Literaturhaus Zürich, Literaturhaus Gottlieben, Literaturhaus Liechtenstein, Literaturhaus Zentralschweiz, Tojo Theater Bern, Le Singe Biel, Kreuzkultur Nidau, Literaare Thun, Die Literarischer Biel, Kaufleuten Zürich, Zürich liest, Buchbasel, wortlaut St. Gallen, Zentralschweizer Literaturtage auf der Rigi, Philosophicum Basel, Kleintheater Luzern, Kleine Bieler Büchermesse, Loge Luzern, Café Kairo, Mundartfestival Arosa, Kulturgarage Interlaken, Chäslager Stans, Stiftung Rilke Sierre, Zeughauskultur Brig, Matterhorn-Museum Zermatt, Schloss Leuk, Roggenzentrum Erschmatt, Burgerstube Albinen. https://rolfhermann.ch, https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Hermann




Luis Tabuenca by Luis Tabuenca


Luis Tabuenca.
Composer and percussionist Luis Tabuenca was born in Zaragoza, Spain. His music integrates elements from other disciplines, with compositions ranging from opera, installations, sound sculptures, films, ballet, chamber music and solo works. He studied at the Conservatories of Zaragoza, Barcelona, Amsterdam and the University of California at San Diego with Steven Schick, Philippe Manoury and Mark Dresser, also attending workshops with Tristan Murail, Carola Bauckholt, Rebecca Saunders and Alexander Schubert, among others. He is celebrated for his incomparable virtuosity, mastery and an extraordinary ability to blend composition and improvisation in his work. He has performed nationally and internationally with his own ensembles, as well with artists such as Peter Veale, Séverine Ballon, Naomi Sato, John Edwards, Hans Tammen, Dafna Naphtali, and Imre Thormann, among many others. The Wire magazine has praised Tabuenca for his instrumental  creativity, “Tabuenca’s colourful percussion is involving, beautiful and immaculately sequenced.” The All about Jazz magazine noted that Tabuenca’s music is “full of nuanced drama, arresting tension and vibrant colors”. As a leader, he has released seven critically acclaimed recordings that feature his work as a composer and percussionist. He has recorded for Mode Records, Aural Terrains, Diatribe, Verso, Sinkro, Naucleshg and Acheulian Handaxe Records. He is co-founder and Artistic Director of the International Experimental Music Festival (FAT) and he has been Artist in Residence at the New York University, Electroacustic Music Days (Portugal), Canterbury University, and the Phonos Foundation, among others. Tabuenca has received awards and support for his creative projects from the Fulbright Commission, the Ministry of Culture of Spain, Government of Aragon, Institut Ramon Llull and the ICUB from Barcelona. Tabuenca has given lectures and workshops on composition, percussion and improvisation in numerous universities and cultural institutions, such as Goldsmith University, National University of Colombia, American University in Cairo, Bulgaria National Conservatory and New York University. https://luistabuenca.com/




UMS ´n JIP by Alejandro Held


UMS'nJIP
are a Swiss contemporary music duo, consisting of Ulrike Mayer-Spohn (UMS) on recorders & electronics and Javier Hagen (JIP), voice & electronics. One of the most experienced and distinguished contemporary music laboratories of our times, they work as performers, composers and organizers within a global network of composers, visual artists, stage directors, researchers, universities and festivals. Their special interest in long term collaboration, with its exchange of knowledge and awareness, brings context to new creations and results in an outstanding increase of artistic content. In this manner,
UMS'nJIP explore new settings for voice, recorders and electronics, ranging from live to digital performance in concert, scenic or installative formats and often integrate European as well as non-European music. UMS'nJIP have been invited to perform at prestigious contemporary music festivals around the world including Zürich, Lucerne, Donaueschingen, Stuttgart, Berlin, Paris, Barcelona, Athens, Istanbul, Moscow, Shanghai, Hong Kong, Seoul, Tokyo, Buenos Aires, and New York. They have premiered hundreds of works, collaborating with both world famous and aspiring young composers such as Heiner Goebbels, Wolfgang Rihm, Mauricio Kagel, Jennifer Walshe, Wolfgang Mitterer, Erik Oña, Luis Codera Puzo, Chikashi Miyama, Huang Ruo and Guo Wenjing. They can look back on more than 1300 concerts since their debut in 2007 and are one of the most active contemporary music ensembles worldwide, bringing both young and established works not only to famous venues but also to audiences who do not have easy access to live performances of top quality contemporary music. Both individually and as a duo UMS and JIP have received numerous commissions and awards and have been invited to share their knowledge in renowned universities in Europe, America and Asia. JIP is also the director of the Swiss Contemporary Music Festival Forum Wallis and the current president of ISCM Switzerland, as well as a board member of the European Conference of Promoters of New Music ECPNM (2014-18), the Swiss Music Edition, and of the UNESCO Commission for the Inventory of Intangible Cultural Heritage in the Canton of Valais (2009-18). Since 2013 UMS has been pioneering two new research projects: Recorder Map and Recorderology, and the duo has been invited to act as experts in the European Union's FP7 i-Treasures project. https://de.wikipedia.org/wiki/UMS_’n_JIP