1939 - 2019 __ 80 Jahre Maria Porten
PROGRAMME
GEBURTSTAGSKONZERT MARIA PORTEN
16.6.2019, Zürich, Kunstraum Walcheturm
MARIA PORTEN
Enzensberger Lieder (1997)
für Stimme und Klavier
Text: Hans Magnus Enzensberger
Lebelight (2001)
für Tenor, Blockflöten und Zuspielband
Text: Ivar Breitenmoser
Sobreviviencia (2004)
für Sopran und Klavier
Sang et lueurs (2009)
für Stimme, Blockflöten und Zuspielband
Text: Jacques Prévert
aus: Leporello (2011-2016)
für Sopran, Bariton und Klavier
Text: Walter Studer
Hellschauen (2016/19)
UA der Fassung für zwei Sänger (S/T), Blockflöten und
Klavier, arr. UMS
Text: Walter Studer
Olive Trees (2018)
für Stimme, Blockflöten und Zuspielband
Text: Jeanine Osborne
MITWIRKENDE
Eva Nievergelt, Sopran
Walter Prossnitz, Klavier
Ulrike Mayer-Spohn, Blockflöten, Elektronik
Javier Hagen, Stimme, Elektronik
KONTEXT-KONZERTE AD 80 JAHRE MARIA PORTEN
13.6.2019, Brig, Zeughaus Kultur
14.6.2019, Basel, Unternehmen Mitte
17.6.2019, Bern, ONO
Maria Porten
Lebelight (2001)
für Tenor, Blockflöten und Zuspielband
Text: Ivar Breitenmoser
Sang et lueurs (2009)
für Stimme, Blockflöten und Zuspielband
Text: Jacques Prévert
Haris Kittos
Hectic (2013)
Motoharu Kawashima
Das Lachenmann IV (2017)
Max E. Keller
1968 - und heute? (2011)
Text: Max E. Keller, unter Verwendung von Originalzitaten
JIP
3 auswege - im zeichen der schildkröte (2003)
Text: Bert Brecht
with Maria Porten (Winterthur 2017)
with Maria Porten (CETC Teatro Colon Buenos Aires 2015)
IDEA
Die in Zürich lebende Schweizer Komponistin Maria Porten wird 80. Sie ist eine Spätberufene - mitten in
den Kriegswirren in Deutschland geboren war ihr eine Laufbahn als Komponistin versagt.
Als Musikwissenschaftlerin und Professorin wirkte sie viele Jahre in Zürich und wagte mit 60 Jahren schliesslich,
einen weiteren Weg als Komponistin einzuschlagen. Politisch engagiert, mit einem sicheren
Gespür für griffige und aktuelle Texte und einer plastischen Kompositionssprache hat sie in den
vergangenen 20 Jahren ein Oeuvre von über 50 Werken geschaffen. Viele davon sind vom Schweizer
Radio dokumentiert oder auf CD festgehalten. UMS ´n JIP war sie von Anfang an eine treue
Weggefährtin und Förderin: Lebelight zum Beispiel, eines der ersten Werke, welche UMS ´n JIP
überhaupt gespielt haben, erlebte im Gegenzug, neben zahlreichen weiteren Werken, welche Porten
für das Duo geschrieben hat, Aufführungen in über 40 Ländern und an Spielstätten wie das
Teatro Colon in Buenos Aires, auf Schloss Solitude in Stuttgart oder an den Cairo Contemporary Music Days.
Zusammen mit Eva Nievergelt und Walter Prossnitz, beide auch langjährig mit dem Duo verbundene Musiker,
bereiten UMS ´n JIP eine Hommage an das Werk von Maria Porten und damit auch an den Mut,
in jedem Lebensabschnitt neue Herausforderungen anzunehmen.
ABOUT THE PERFORMED
WORKS
LEBELIGHT ist
ein Fantasietitel, unter dem einige Gedichte von Ivar
Breitenmoser zusammengefasst und von Maria Porten für
Stimme, Blockflöten und Elektronik vertont werden. Wir
hätten es gerne leicht im Leben: ein bisschen Sinn und ein
paar Fantasien. Light heisst aber auch Licht und es kann
plötzlich eindunkeln. Die Gedichte fangen oft ganz harmlos
an, mit einer Bierbestellung z.B., und dann dämmert einem
plötzlich etwas. Eine Einsicht? Oder tun wir einen Blick ins
Absurde? Gibt es ein Gelächter oder albern wir nur etwas
gescheit herum?Musikalisch stehen variierte Elemente neben
ganz atonalen Passagen. Von den beiden Interpreten wird
unkonventionelle gestalterischen Virtuosität verlangt, um
bizarre Hektik, hintergründige Ironie und auch tieftraurige
Enttäuschung zum Ausdruck zu bringen. Für die Komponistin
spielt die enge Verbindung von Text und Musik, das
Ineinander von Lautmalereien und Wortspielen, eine zentrale
Rolle. Dabei bedient sie sich musikalisch nur knapper
Mittel, die jedoch fantasievoll und virtuos eingesetzt
werden. Extreme Stimmlagen wie etwa den Altus-Tenor nutzt
sie zur Steigerung ins Skurrile, wobei auch eine feine
Theatralik ins Spiel kommt. Es ist ein konzentriertes und
doch verspieltes Ineinander von Wort und Ton, die
mehrschichtigen Texte werden mit dem notwendigen Quäntchen
Humor ausgeleuchtet. Amüsant war die Alltagsabsurdität in
den Gedichten von Ivar Breitenmoser; in der Musik von
„lebelight“ leichtfüssig und neckisch ironisiert.
SANG ET LUEURS. Vier Gedichte von Jacques Prévert mit Musik von Maria Porten. Nach einem Kurzportrait von NAPOLEON trifft man am PLACE DU CARROUSEL auf ein verwundetes Kutschenpferd. Die Würde, mit der das Tier seine schwere Verletzung erträgt, und das Wissen um den unvermeidbaren Weg zum Abdecker rühren den Betrachter zu Tränen und wecken brüderliches Mitleid. Bilder von Vergessen und Verlust, aber auch von Licht und Liebe erstehen vor ihm und vor uns. In CHEZ LA FLEURISTE erleben wir, wie ein Mann beim Kauf eines Blumenstrausses eine Herzattacke erleidet. Die Blumenverkäuferin steht hilflos daneben, wie der Mann seine letzten Atemzüge tut und die Münzen über den Boden rollen. Sie möchte helfen, weiss aber nicht, wie. Ein Nebeneinander von verrinnender und stehenbleibender Zeit. AU HASARD DES OISEAUX. Nach einer friedlichen Naturszene mit singenden Vögeln wird man plötzlich mit dem rabiaten Verhalten der Menschen konfrontiert, ihrer unsinnigen Kriegscourage, ihrer lächerlichen Machtgier, ihrem Geiz, ihrer Rücksichtslosigkeit gegenüber Schlechtergestellten. Das Einblenden elektronischer Klänge steigert das Erschrecken, und man hat das Bedürfnis- wie Prévert das von sich selbst sagt - die Vögel zu betrachten und von ihrem Beispiel zu lernen.
VIDEO
(coming soon)
MARIA PORTEN
Maria Porten. Born in
Germany 8.6.1939. After the war soon on normal education
track: schools, studies at the University of Cologne (German
language, musique, philosophy, college of musical
education). For a year, teaching German literature in
Carbondale, Illinois, USA. In Switzerland: Doctoral thesis
„Debussy and his musical genre“. Teaching assignment at a
school for adult education.
Private composition studies.
Engaged Projects:
2003 Srebrenica - Behaudin Trakic
2004 Advent of the animals - Karlheinz Röder.
2006 Vontobel Price
Cooperation with contemporary authors, poets, stage
directors and ensembles.
2006 Once there was a paradise - Portrait CD VDE-Gallo
2007 Ferne Schritte. Nähe - Switzerland meets
Japan
2010 Frauenzauberfrauen - Walter Studer - commissioned by
Gesellschaft Rezital Zürich
2011 Sargnääl möt Köpp - Ludwig Soumagne (Kölsch, Cologne
dialect)
2013 Hexenzauber - Ariane Braml
2013 Lorelay (Melodrama) - Clemens Brentano
2016 Warten - Walter Studer - from : Wege und Warten,
coproduced with Werner Bärtschi
2017 Haschen nach Wind - for the 100. anniversary of
Gerhard Meier, famous Swiss author, commissioned by
Musikpodium der Stadt Zürich, broadcasted by Swiss Radio SF2
Kultur
Sang et Lueurs (setting poems by Jacques Prévert) and
lebelight (setting poems by Ivar Breitenmoser, from „Zürich
tanzt Bolero“) have been performed by UMS 'n JIP in
Switzerland, Spain, Greece, Turkey, Japan, China, Berlin,
Wien, Avignon, St.Petersburg, Moscow, Riga, Cairo and New
York. Both works, staged within "EINER" as a contemporary
opera by Pablo Maritano and Eugenio Szwarcer, have been
given at the Centro de Experimentation del Teatro colon in
Buenos Aires.
Most recent work: „Olive Trees“ and „Virgen
del Mar“ are chapters from the literary work „Walls of
Paradise“, in which Jeanine Osborne relocates the biblical
legend of paradise into a village callled Val Paraiso in
Andalusia, Spain. http://porten.ch
PHOTOS
Maria Porten (Avignon 2010)
with Maria Porten (Avignon 2010, Musikpodium der Stadt Zürich 2017)
Basel, 14.6.2019, Zürich, 16.6.2019
VIDEOS
GUEST MUSICIAN'S BIOGRAPHIES
Eva Nievergelt studierte Gesang bei
Kathrin Graf am Konservatorium Zürich. Gleichzeitig folgte
sie einer zweijährigen Ausbildung in der Meisterklasse für
Liedgestaltung von Irwin Gage und Esther de Bros und
studierte während drei Jahren Klavier bei Christoph Lieske
am Winterthurer Konservatorium. Gesanglich bildete sie sich
weiter aus bei Vera Rozsa in London, Margreet Honig in
Amsterdam, Barbara Martig-Tüller in Bern und Judy Natalucci
in New York. Meisterkurse bei Brigitte Fassbänder, Irwin
Gage, Peter Elkus, Julia Hamari und Kurt Widmer.
Stimmlich-schauspielerische Arbeit mit Paul Silber und Clara
Harris vom Roy Hart Theatre, France. Opernarbeit mit
Federico Davia, London, und Carlos Harmuch, Basel. In ihrer
künstlerischen Tätigkeit pflegt sie ein breites Repertoire,
das eine weite Palette aufweist; sie bewegt sich in der
traditionellen Oper wie auch im Neuzeitlichen Musiktheater,
im klassisch-romantischen wie im zeitgenössischen Lied, in
barocker wie in zeitgenössischer Kammermusik. Im Bereich
Oratorium ist sie Solistin in einer farbig-vielfältigen
Anzahl von Oratorien vom Barock bis ins 20. Jahrhundert. Sie
musiziert mit verschiedenen Ensembles (Collegium Novum
Zürich, ensemble aisthesis Heidelberg, ensemble courage
Dresden, notabu.ensemble Düsseldorf, MELA-Quartett, Basler
Madrigalisten, GNOM Gruppe für Neue Musik Baden, camerata
variabile Basel u.a.m.). Mit dem Schlagzeuger Christoph
Brunner zusammen gründete sie das Duo canto battuto, das mit
Kompositionsaufträgen ein ansonsten kaum existentes
Repertoire für Stimme und Schlagzeug aufbaut und pflegt.
Wichtig sind ihr Liederabende, denen eine unsere Zeit und
unser Sein betreffende Musik oder Thematik zugrunde liegt.
Eine intensive Zusammenarbeit pflegt sie mit den
PianistInnen Tomas Bächli, Claudia Rüegg, Paul Suits,
Elisabeth Bachmann und Gertrud Schneider. Sie arbeitet als
Gesangs- und Stimmpädagogin in Baden, Schweiz. Sie
unterrichtete an der Kantonsschule Küsnacht und war
Lehrbeauftragte an der Abteilung für Musik und Bewegung,
Hochschule für Musik und Theater Zürich. Seit 2010
unterrichtet sie Methodik Gesang an der Musikhochschule
Basel. Mit der Pianistin Elisabeth Bachmann zusammen bietet
sie in Baden einen Liedkurs für SängerInnen und PianistInnen
an, der auf grosses Interesse stösst. 2006 erhielt sie vom
Aargauer Kuratorium einen Beitrag an das künstlerische
Schaffen zugesprochen. http://www.evanievergelt.ch/
Walter Prossnitz, born in Victoria where he studied at the Conservatory (and was a colleague of Chris Donison) from 1970-77. He made his professional debut with the Victoria Symphony at age 14 and three years later won the Grand Prize at the National festival in Toronto. Later studies took him to Vienna and to New York where he earned a Masters Degree at the Juilliard School in 1984. During this time, he won the Montreal Symphony Competition and was one of the first western pianists to play in the Peoples Republic of China. Walter has lived in Switzerland since 1987 and has enjoyed a busy international career, playing in some of the world’s most famous concert halls playing as a soloist with orchestra or in recital. These include Carnegie Hall, the Place des Arts in Montreal, the Pallacio des Belles Artes in Mexico City, Centre Culturel in Paris, the Carl Orff Hall in Munich, the Tonhalle in Zurich, the Sibelius Academy in Helsinki, the City Hall Arts Complex in Hong Kong and the Central Conservatory Hall in Beijing. After 2007 and 2013, this will be Walter’s third time at MBTS. He was a faculty member at the Zurich Hochschule and Conservatory 1988 -2011. In 2011 he returned to Victoria as Head of the Keyboard Department at the Victoria Conservatory, but decided to return to Switzerland in 2013. Walter has given masterclasses in Canada, the U.S., in Europe and in China. For three years he taught at the Cadenza Summer School in London. In his spare time he thinks up board games and puzzles, some of which have been published, He is currently working on a series of ebooks, and has also been active as composer and orchestrator.
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