__ form & farben

 

 


 

 



 

IDEE


FORM & FARBEN

Form & Farben ist ein Musikvermittlungsprojekt mit zeitgenössischer Musik des Ensembles ö! unter der dramaturgischen Leitung von Ulrike Mayer-Spohn (UMS) in Zusammenarbeit mit UMS'nJIP. Es richtet sich an musizierende Kinder und Jugendliche und wurde 2023/24 in 4 Kantonen (VS, GR, ZH, BS) in der Schweiz durchgeführt. Die Abschlusskonzerte fanden am Festival Forum Wallis (Schloss Leuk, 2.3.2024), am Theater Chur (15.3.2024), in Zürich (City Kirche St. Jakob, 16.3.2024) und Basel (Ackermannshof, 17.3.2024) statt.

Ausgehend von einer konzeptuellen Komposition für Posaune solo des Ensemble ö!-Mitglieds Adrian Albaladejo-Diaz entwickelt das Ensemble ö! für dieses Programm eine eigene Komposition als inszenierte Klanginstallation im Raum. Diese bildet ihrerseits die Grundlage und die Regeln, mit denen vier Gruppen von jugendlichen Musizierenden in Chur, Basel, Zürich und Münster/Goms unter der Leitung der Komponistin Ulrike Mayer-Spohn sowie verschiedenen ö!-Ensemblemitgliedern jeweils eigene Werke und Werkkonzepte erarbeiten.

Unter der dramaturgischen Leitung von Ulrike Mayer-Spohn wird während eines ganzen Semesters die Entstehungsarbeit der vier Gruppen kuratiert und jeweils in den Kontext zu einem ganzen Programm gestellt. Mayer-Spohn erhält hierfür von ö! sowohl einen Kompositionsauftrag für das Ensemble ö! sowie für ein Werk gemeinsam mit den 4 Gruppen von jungen Musiker:innen, die so in diesem Programm auch zusammen mindestens eine gemeinsame Komposition zur Aufführung bringen werden.

Auf dieselbe professionelle Arbeit wie die eines spezialisierten Ensembles wird hier jugendlichen Musizierenden ermöglicht, fundiert ein eigen entwickeltes Werk zeitgenössischer Musik von Anfang an mitzugestalten und in mehreren Städten aufzuführen.








PROGRAMME








PROGRAMM WALLIS (Festival Forum Wallis, 2.3.2024)

Shintaro Imai
Subtle Oscillations (2017)
UA der Fassung
mit den SchülerInnen der PS Münster/Goms, arr. UMS'nJIP, 2024

UMS'nJIP
fI (2024)
für Ukulele, Zuspielband und var. Instrumente ad lib, UA
Solistin: Inês Leite

UMS'nJIP
Sancho's Dream (2019)
UA der Fassung mit Ensemble
und den SchülerInnen der PS Münster/Goms, arr. UMS'nJIP, 2024

Ulrike Mayer-Spohn
fÖ (2023/24)
für gemischtes Ensemble, UA

Roland Moser
Mond (1991)
für drei Streicher (Vle, Vle, Vla)
Solistin: Jana Sophia Schmidt
 
Anton Svetlichny
Identity (2011)
UA der Fassung mit Ensemble
und den SchülerInnen der PS Münster/Goms, arr. UMS'nJIP, 2024



MITWIRKENDE


Kinder der Primarschule Münster/Goms (in alphabetischer Reihenfolge)
Linda Johanna Keller
Inês Leite
Jana Sophia Schmidt

Ensemble ö!
Riccarda Caflisch (Flöte)
Manfred Spitaler (Klarinette)
Adrian Albaladejo Diaz (Posaune)
Dino Georgeton (Perkussion)
David Sonton Caflisch (Violine)
Maria Kropotkina (Viola)
Christian Hieronymi (Violoncello)
Daniel Sailer (Kontrabass)

UMS'nJIP
Ulrike Mayer-Spohn, Blockflöten/Elektronik
Javier Hagen, Stimme/Elektronik

Konzept: Ensemble ö! / UMS
Dramaturgie: UMS
Einstudierung Kinder/Jugendliche: UMS'nJIP
Kinder-/Jugendlichekonzepte: UMS'nJIP
Elektronik: UMS'nJIP


LINKS

Shintaro Imai - https://www.shintaroimai.com/
Anton Svetlichny - https://www.babelscores.com/AntonSvetlichny
Roland Moser - https://roland-moser.ch/de/
Ulrike Mayer-Spohn - https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Mayer-Spohn
UMS'nJIP - http://umsnjip.ch
Ensemble ö! - https://ensemble-oe.ch/










PROGRAMM GRAUBÜNDEN (Theater Chur, 15.3.2024)

John Cage
Five (1988)
Fassung für Gruppen im Raum

Agnes Dorwarth 
Streit der Papageien 
aus: Kopf-Stücke (2016)

Manfredo Zimmermann 
Geister im Nebel (1993)

Adrian Albaladejo Diaz / Nunõ Fernández Ezquerra
Après Atmosphères (2024) UA 
für Ensemble  

Ulrike Mayer-Spohn
GL-A_2023 (2023) UA
für Ensemble und Schüler*innen   

Ulrike Mayer-Spohn
fÖ Fama (2023) UA
für Ensemble

UMS’nJIP
Sancho's Dream (2019/2024)  
UA der Fassung mit Ensemble und Schüler*innen
bearbeitet von UMS’nJIP

MITWIRKENDE

SuS der Musikschule Chur
Una Kaiser, Sax
Jill von Wyl, Sax
Mic Andri Brülhart, Kl
Rafael Damur, Kl
Louis Degiacomi, Kl
Julia Gysin, Kl
Jannis Tarnutzer, Kl
Larissa Bonel, Fl
Thabea Hänz, Fl
Annina Hemmi, Fl
Loren Marti, Fl
Khatujan Sellaturai, Fl
Romina Sulzer, Fl
Emma Maria Zinsli, Fl


Ensemble ö!
Riccarda Caflisch (Flöte)
Manfred Spitaler (Klarinette)
Adrian Albaladejo Diaz (Posaune)
Dino Georgeton (Perkussion)
David Sonton Caflisch (Violine)
Maria Kropotkina (Viola)
Christian Hieronymi (Violoncello)
Daniel Sailer (Kontrabass)

Konzept: Ensemble ö! / UMS
Dramaturgie: UMS
Einstudierung Kinder/Jugendliche: Riccarda Caflisch
Kinder-/Jugendlichekonzepte: UMS
Elektronik: UMS


LINKS

Ulrike Mayer-Spohn - https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Mayer-Spohn
UMS'nJIP - http://umsnjip.ch
Adrián Albaladejo Díaz - https://www.adrianalbaladejodiaz.com/bio
Ensemble ö! - https://ensemble-oe.ch/











PROGRAMM ZÜRICH (Offene Kirche St. Jakob, 16.3.2024)

John Cage
Five (1988)
Fassung für Gruppen im Raum

Roland Moser
Der Mond (1990)

Adrian Albaladejo Diaz / Nunõ Fernández Ezquerra
Après Atmosphères (2024) UA 
für Ensemble  

Ulrike Mayer-Spohn
GL-A_2023 (2023) UA
für Ensemble und Schüler*innen   

UMS’nJIP
Sancho's Dream (2019/2024)  
UA der Fassung mit Ensemble und Schüler*innen
bearbeitet von UMS’nJIP

Ulrike Mayer-Spohn
fÖ Fama (2023) UA
für Ensemble

Roland Moser 
Alles auf den ganzen Saiten
Andante con moto für fünf Celli

György Ligeti
Musica ricercata VIII (1951)
UA der Bearbeitung für grosses Ensemble von Christian Hieronymi (2024)


MITWIRKENDE

Streichorchester Waidberg (Musik Konservatorium Zürich MKZ)

Violinen:
Luise Beisert
Lilo Bergmann
Patricia Bertogg
Neveh Faes
Adrian Mundy-Reynolds
Mona Pfisterer
Anjali Ramanan
Celia Rüegg
Mitsuko Vontobel

Viola:
Amelia Columberg
Moritz Missfelder

Celli:
Chiara Bracelli
Charlotte Gnannt
Leyan Hong
Louise Kupper
Ella Lehner
Jie Rui Maier
Luisa Strobel
Endo Zimmermann


Ensemble ö!
Riccarda Caflisch (Flöte)
Manfred Spitaler (Klarinette)
Adrian Albaladejo Diaz (Posaune)
Dino Georgeton (Perkussion)
David Sonton Caflisch (Violine)
Maria Kropotkina (Viola)
Christian Hieronymi (Violoncello)
Daniel Sailer (Kontrabass)

Konzept: Ensemble ö! / UMS
Dramaturgie: UMS
Einstudierung Kinder/Jugendliche: Christian Hieronymi
Kinder-/Jugendlichekonzepte: UMS
Elektronik: UMS


LINKS


Ulrike Mayer-Spohn - https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Mayer-Spohn
UMS'nJIP - http://umsnjip.ch
Adrián Albaladejo Díaz - https://www.adrianalbaladejodiaz.com/bio
Roland Moser - https://roland-moser.ch/de/
Ensemble ö! - https://ensemble-oe.ch/










PROGRAMM BASEL (Ackermannshof, 17.3.2024)

John Cage
Five (1988)
Fassung für Gruppen im Raum

Agnes Dorwarth 
Kolibri (1986)
aus Vogelbuch

Franz Müller-Busch
Der Streit
Die Biene
Wellen
aus: Acht einseitige Stücke (1992/3)

Manfredo Zimmermann 
Geister im Nebel (1993)

Adrian Albaladejo Diaz / Nunõ Fernández Ezquerra
Après Atmosphères (2024) UA 
für Ensemble  

Ulrike Mayer-Spohn
GL-A_2023 (2023) UA
für Ensemble und Schüler*innen   

Ulrike Mayer-Spohn
fÖ Fama (2023) UA
für Ensemble

UMS’nJIP
Sancho's Dream (2019/2024)  
UA der Fassung mit Ensemble und Schüler*innen
bearbeitet von UMS’nJIP

Agnes Dorwarth 
Nachtkrapp (2016)
aus: Kopf-Stücke


MITWIRKENDE

SuS der Blockflötenklasse Silke Gwendolyn Schulze
Adrian Hohl
Ronja Kägi
Nina Nabholz
Sophie Neumann
Felisa Pertinez
Nayara dos Santos
Clara Weichsler


Ensemble ö!
Riccarda Caflisch (Flöte)
Manfred Spitaler (Klarinette)
Adrian Albaladejo Diaz (Posaune)
Dino Georgeton (Perkussion)
David Sonton Caflisch (Violine)
Maria Kropotkina (Viola)
Christian Hieronymi (Violoncello)
Daniel Sailer (Kontrabass)

Konzept: Ensemble ö! / UMS
Dramaturgie: UMS
Einstudierung Kinder/Jugendliche: Silke Gwendolyn Schulze / UMS
Kinder-/Jugendlichekonzepte: UMS
Elektronik: UMS


LINKS

Ulrike Mayer-Spohn - https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Mayer-Spohn
UMS'nJIP - http://umsnjip.ch
Adrián Albaladejo Díaz - https://www.adrianalbaladejodiaz.com/bio
Roland Moser - https://roland-moser.ch/de/
Ensemble ö! - https://ensemble-oe.ch/










PHOTOS



















































 













 








 






PRESS

Forum Wallis - Luft von anderem Planeten
Walliser Bote (CH), 5.3.2024, von Andreas Zurbriggen

Einmal im Jahr verwandelt sich die ehemalige Sommerresidenz der Walliser Bischöfe in eine Klangkapsel, die das Publikum in unerhörte Sphären entführt. Dann steht das Forum Wallis auf dem Programm, ein Festival für zeitgenössisches Musikschaffen. Über mehrere Wochenenden wird das Festival an verschiedenen Orten ausgetragen. Der Part in Leuk dauerte zwei Tage. Für das erste Konzert des Abends reiste das renommierte Bündner «Ensemble ö!» ins Wallis und musizierte gemeinsam mit drei 12-jährigen Schülerinnen der Primarschule Münster sowie dem Duo «UMS ’n JIP» –  das aus dem Festivalleiter: dem Sänger und Komponisten Javier Hagen sowie der Blockflötistin, Komponistin und Sounddesignerin Ulrike Mayer-Spohn besteht. Eine Klangreise in imaginäre intergalaktische Räume bot gleich das erste Stück des Abends: «Subtle Oscillations» des japanischen Komponisten Shintaro Imai aus dem Jahr 2017. Computergenerierte Sounds kreierten ein sinnlich ansprechendes Kontinuum, in das die drei Schülerinnen Linda Johanna Keller, Inês Leite und Jana Sophia Schmidt zusammen mit dem Duo «UMS ’n JIP» subtile Blockflötenklänge sowie Luft-, Stimm- und Pfeifgeräusche hineinwoben. Unaufdringliche, tranceartige Musik vom Feinsten! Oder wie es der Dichter Stefan George formuliert hätte: «Ich fühle Luft von anderem Planeten.» Die halbe 6. Primarklasse von Münster erhielt in den letzten Wochen von Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen an zehn Dienstagen Einblicke in die Klangwelt der Neuen Musik. «Es ist enorm wichtig, dass junge Leute ihre Ohren öffnen und sensibilisiert werden», sagt Mayer-Spohn zu diesem Vermittlungsprojekt. An die ungewohnten Klänge und Geräusche tasteten sich die Schülerinnen und Schüler durch Hör- und Wahrnehmungsübungen, aber auch durch das Spielen der Blockflöte heran. Am Konzert in Leuk mischten letztlich nur drei Schülerinnen mit. Eine davon: Inês Leite. Mithilfe von Youtube-Videos brachte sie sich das Ukulele-Spiel selbst bei. Basierend auf seinem instrumentalen Können komponierte das Duo «UMS ’n JIP» eine musikalische Sehnsuchtslandschaft, zu der Inês Leite Akkord-Patterns beitrug, die sie auf der Ukulele spielte. Vor dem inneren Auge öffneten sich bei dieser Musik weite US-amerikanische Landschaften, eine Musik, die Ähnlichkeiten mit Werken des US-Amerikaners Bryce Dessner aufwies. Einziger Wermutstropfen: Diese Musik mit beinahe psychedelischer Wirkung hätte unendlich weitergehen können. Sie endete etwas gar abrupt. Ebenfalls als Solistin trat die Schülerin Jana Sophia Schmidt auf. Im Stück «Mond» des Schweizer Komponisten Roland Moser agierte sie gekonnt mit dem Violinisten David Sonton Caflisch und der Bratschistin Maria Kropotkina des «Ensemble ö!». Was für eine einmalige Chance, bereits als 12-Jährige mit zwei Profimusikern auf der Bühne zu stehen! Nicht minder engagiert wirkte auch die dritte Schülerin, Linda Johanna Keller, in den extra für diesen Konzertabend eingerichteten Werken mit. Als zauberhaftes Klanguniversum beschrieben Linda Johanna Keller und Jana Sophia Schmidt danach im Gespräch die Musik, in der sie mitwirken durften. Inês Leite wiederum war vor dem Konzert noch ziemlich aufgeregt. «Beim Spielen wurde ich dann jedoch ruhig und bin nun sehr glücklich, dass ich gemeinsam mit professionellen Musikern mitspielen durfte», so die 12-Jährige. Mit einem Trumpf konnten die neun Mitglieder des «Ensemble ö!» noch aufwarten: der Uraufführung des Werkes «fÖ» von Ulrike Mayer-Spohn. Die Musik, die sich jeglicher klassischer Dramaturgie verweigerte, verströmte in ihrer Reduktion durch das Umspielen von wenigen benachbarten Tönen eine zarte, traumverlorene Poesie. Das Werk «fÖ» entpuppte sich als Neue Musik in ihrer schönsten Ausgestaltung.


Forum Wallis 2024

5 against 4 (UK), 13.3.2024, von Simon Cummings

The instrumental part of Forum Wallis included five events. One of these involved students from the nearby Münster region, alongside Ensemble ö! and duo UMS ‘n JIP (comprising Javier Hagen as vocalist and recorder player Ulrike Mayer-Spohn), in a concert titled “Form and Colours”. It was an apt title, as the six works performed all utilised sound colour as the basis for music that was primarily textural. These textures were embellished, and occasionally enhanced, by a random array of rumbles and whistles contributed by strong winds outside the castle. This was particularly the case in Shintaro Imai‘s Subtle Oscillations, a work where live and electronic sounds were seamlessly blended. Indeed, at different points they each sounded like an extension of the other, revealing inner pitch details with varying clarity as the density fluctuated. The nature of the sounds was similarly characterised, melding obviously electronic noises with not merely acoustic sounds but evocations of the natural world, to create a music continually at a liminal point between a host of interpretations of ‘real’ and ‘artificial’. On previous occasions i’ve been deeply impressed by Ulrike Mayer-Spohn‘s music, and i was again by her new piece fÖ, receiving its première. Subtlety and restraint seem to characterise the soundworlds she likes to explore, and in fÖ the emphasis was on a delicate pitch environment, beginning from a chord materialising from nothing, where all notes seemed to be slowly rising. It became immersive, enveloped and surrounded on all sides by slow, suspended tones that continually formed new relationships, sometimes congregating together, other times more spread out, and occasionally coalescing on a unison. As with some of her previous work, there was the impression of an underlying process at work, yet one given a great deal of time and freedom to play out. One of the most striking pieces in the concert was Roland Moser‘s Mond, a miniature for three strings (with student Jana Sophia Schmidt as soloist) revolving around the folk tune ‘Au clair de la lune’. Here was another example of the outside elements being seemingly mirrored inside, with various notes of the tune initially obscured by harmonics before being more thoroughly erased, as if the notes had been blown or scoured from the page. It was like listening to an eroded old recording, battered and damaged, reduced to hauntological vestiges of an idea of a song. The wind also felt pertinent in Anton Svetlichny‘s Identity, which closed the concert, throwing us into a wall of noise seemingly channelled from what was beyond the castle walls. Clarified into a cloud of discrete actions, the impression was that the performers had become so many parts of a vast acoustic machine, the output of which comprised varying strengths of wind blown on and through it. The timbral complexity was marvellous, a continual, volatile tilting between pitch and noise such that they became one and the same.